Was ist denn der Benefit?

Hier ist ein Wort, das mich schon immer geärgert hat: Benefit. Leider wird es im Marketing oft gebracht. Man könnte sogar sagen, „Benefit“ sei einer der wichtigsten Fachbegriffe. Um so erstaunlicher ist es, dass die wenigsten wissen, was es bedeutet.

Bevor hier irgend jemand weiterliest – gebt mal einen Tipp ab, was die Übersetzung von Benefit sein könnte. Ich warte so lange mit dem Schreiben, bis ihr eine Antwort habt.

Fertig?

Okay. Dann kann ich Euch jetzt die drei häufigsten Antworten sagen:

  1. Benefit heißt Nutzen
  2. Benefit heißt Vorteil
  3. Benefit ist der USP des Produkts

Was denn nun? Es kann ja unmöglich alles richtig sein. Ich will auch gar nicht darauf eingehen, was richtig ist und was nicht (zumindest noch nicht). Aber man sollte sich doch Gedanken darüber machen, dass über eines der wichtigsten Worte eines Briefings oder gar einer Positionierung eine fundamentale Uneinigkeit herrscht.

Wäre es nicht besser, ein bisschen weniger kosmopolitisch und deutlich weniger cool zu klingen und stattdessen einfach auf deutsch zu sagen, was man meint. Ein Produkt kann ja all das haben – einen Nutzen, einen Vorteil und irgendeine einzigartige Eigenschaft. Allerdings setzt das Nachdenken voraus über das was man sagen will: Was ist denn der Unterschied zwischen einer Eigenschaft, einem Vorteil und einem Nutzen?

Möglicherweise fällt dann auf, dass diese drei Begriffe einen Perspektivwechsel darstellen – und zwar von der Hersteller zur Kundenperspektive. Und wenn man sich dann überlegt, dass der Kunde in der Kunde-Marke-Beziehung derjenige ist, der das Sagen hat (Chief Executive Customer!), dann weiß man, warum man sich für die Übersetzung „Nutzen“ entscheiden sollte.

2 Fun Facts:

  1. Aus diesen Grund heißt die entsprechende Kategorie in unserem Brand Space Markenmodell -> „Nutzenversprechen“.
  2.  „Nutzen“ ist natürlich die richtige Übersetzung. Vorteil heißt Advantage. Kennt man vom Tennis.

Immer neugierig bleiben. Immer mehr wissen wollen. Der Klügere gewinnt.

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